Otto von Reden und das Ringen um die Erneuerung der Kirche – Ist die Vision eines Lippischen Adligen 100 Jahr später noch aktuell?
Vortrag und Gespräch am Donnerstag, 25. Januar 2024, um 19 Uhr mit Pfarrer Rudolf Westerheide und Joachim von Reden.
Schloss Wendlinghausen / Schlossscheune, Am Schloss 4, 32694 Dörentrup-Wendlinghausen
Otto von Reden ist eine bedeutsame Person der regionalen Kirchengeschichte. In den Schrecken des ersten Weltkrieges erlebte er eine Hinwendung zum persönlichen Glauben und stellte sein Leben in den Dienst für Jesus Christus und die christliche Gemeinde. Schloss Wendlinghausen wurde dadurch zu einem Zentrum erwecklichen Lebens und zog mit vielen Veranstaltungen und Konferenzen Besucher sowie Amtsträger aus Kirche und Gemeinschaftsbewegung aus dem ganzen Land an.
Unter der nationalsozialistischen Herrschaft wurde über den Freiherrn ein Redeverbot verhängt, so dass er sich mit Schriften zur biblischen Lehre, Ermutigung und Orientierung auf eine umfangreiche Autorentätigkeit konzentrierte.
Der Schlossherr machte sich zum Teil der landesweiten Bewegung, die innerhalb der Landeskirchen Zellen zur Förderung des persönlichen geistlichen Lebens, der missionarischen Aktion und des diakonischen Dienstes ins Leben rief. Diese „Gemeinschaftsbewegung“ wurde seine geistliche Heimat, ohne dass er den weiten Blick für andere Ausprägungen christlicher Frömmigkeit verlor. Aus dieser Zeit rühren viele Anregungen und Aktivitäten zur Erneuerung der Kirche. Was davon war der damaligen Zeit geschuldet, was ist bleibend aktuell und was kann evtl. in neuen Formen aufgegriffen werden? Diesen Fragen soll im Rahmen der Veranstaltung schwerpunktmäßig nachgegangen werden.
Dem biblischen Wort, einem missionarischen Auftrag und zugleich der Kirche verpflichtet, wirkte von Reden als Brückenbauen zwischen verschiedenen Positionen. Zugleich war er darin nicht unumstritten und als Person für sein unmittelbares Umfeld durchaus herausfordernd.